„Oh je, ich kann nichts mehr essen.“ Sabine lässt sich in ihren Stuhl fallen, so ein Völlegefühl hat sie letztens zu Ostern gespürt. Auf dem Tisch vor ihr sieht sie schier unzählbar viele verschiedene Gerichte, die entweder deftig oder kalorienreich sind. Ein unangenehmes Grummeln breitet sich in ihrem Magen aus.
„Iss noch ruhig ein Stück Kuchen!“, kommt von ihrer Schwiegermutter.
Bei dem Gedanken, mehr in ihre Speiseröhre zu stopfen, kommt ihr fast das Essen hoch: „Nein, ich kann wirklich nicht mehr …“
… solche Feiertage haben die meisten von uns mindestens zweimal im Jahr: Wir sitzen stundenlang mit der Familie am Tisch, essen übermäßig viel und haben danach Magenschmerzen. Das Völlegefühl lässt sich jedoch mit meinen Tipps auf verschiedenen Wegen reduzieren oder vermeiden!
Mögliche Gründe für ein Völlegefühl:
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Reichhaltige Speisen:
Feiertagsmahlzeiten bestehen häufig aus besonders reichhaltigen, fettigen oder süßen Speisen, die schwerer verdaulich sind. Das kann zu einem verstärkten Völlegefühl und später Magenproblemen beitragen. Die Vielfalt und Verfügbarkeit von Speisen verleitet uns oft dazu, alles zu probieren und so mehr zu essen, als unser Körper benötigt.
Mein Tipp:
Wenn Sie unbedingt alles probieren möchten, nehmen sie vorerst wirklich nur einen Löffel von jeder Speise. Entscheiden Sie dann, was Ihnen am meisten schmeckt und nehmen nur Zuschlag für 2-3 Gerichte. Je weniger verschiedene Gerichte Sie essen, desto besser. Bei einer zu großen Mischung steigt die Chance auf Magenschmerzen!
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Schnelles Essen:
In der geselligen Atmosphäre von Feiertagen essen wir oft schneller und kauen weniger gründlich. Dies kann die Verdauung beeinträchtigen und zu einem Gefühl der Überfüllung führen.
Mein Tipp:
Machen Sie jedes Mal, wenn Sie Ihren Teller leer essen, eine Pause. Je nach Körper spürt man erst nach 20 Minuten, ob man noch Hunger hat. Hören oder nehmen Sie in der Pause aktiver an den Gesprächen teil. Wenn Sie nach ca. 20 Minuten weiterhin Platz im Magen haben, können Sie gern mehr auf Ihren Teller legen.
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Bewegungsmangel:
An Feiertagen sitzen wir häufig nur am Tisch. Das bringt zwei Probleme mit sich: Der Magen ist zusammengequetscht, wodurch er nicht richtig verdauen kann. Außerdem können die Gelenke vom pausenlosen Sitzen anfangen weh zu tun.
Mein Tipp:
Stehen Sie in der Essenspause auf und gehen Sie zu einer Person, die weiter weg sitzt. Sie können so eine Weile mit jemanden reden, der nicht in Ihrer Sitzreichweite ist. Hierbei empfehle ich stehen zu bleiben, damit der Magen wieder gerade wird und besser arbeiten kann. Alternativ können Sie zur Toilette laufen oder jemanden fragen, ob sie oder er einen kurzen gemeinsamen Spaziergang machen möchte.
Bonus-Tipp:
In eigenen vier Wänden ist eine Schatzsuche zwischen dem Hauptgang und Nachtisch sinnvoll. So bleiben Kinder und Erwachsene während der Pause in Bewegung. Als Schatz können hübsch verzierte Ostereier oder andere kleine Geschenke dienen.
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Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke:
Der Konsum von Alkohol und Softdrinks kann nicht nur zur Kalorienaufnahme beitragen, sondern auch Blähungen und ein Völlegefühl verursachen.
Mein Tipp:
Trinken Sie lieber Wasser oder einen Tee. Ein grüner Tee hilft sich zu beruhigen und langsamer zu essen. Bei bereits vorhandenen Magenschmerzen empfehle ich einen Kamillen-, Ingwer- oder Pfefferminztee.
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Stress:
Die Feiertage können trotz ihrer Familie und Freuden auch stressig sein, was sich auf das Essverhalten und die Verdauung auswirken kann. Stress kann zu einem gesteigerten Konsum von Nahrungsmitteln führen, die ein Völlegefühl verursachen oder die Verdauung direkt beeinträchtigen.
Mein Tipp:
Wenn Sie sich unruhig oder gestresst fühlen, machen Sie diese Atemübung: Nehmen Sie einmal tief Luft, warten kurz und lassen die Luft anschließend langsam heraus. Alternativ können Sie in einen anderen Raum gehen, um vor dem Chaos zu entkommen und dort diese Atemübung durchführen. Wenn Sie sich dabei merkwürdig fühlen, können Sie auf die Toilette gehen, wo Sie niemand sieht. Im besten Fall entleeren Sie nebenbei ihren Darm und haben so wieder mehr Platz für weiteres Essen.
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Abschließende Worte:
Versuchen Sie die Feiertage zu genießen und dabei den Stress nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Ich wünsche Ihnen, je nachdem wann Sie diesen Artikel lesen, schöne Ostern und kleine bis keine Magenbescherden am folgenden Tag.
Falls die Magenbeschwerden länger andauern, können Sie gern einen Termin bei mir vereinbaren oder mir schreiben.